Mythos and Utopia

28/02/2017 - 30/04/2017


Die Künstlerin blickt auf die Geschichte Istanbuls sowie die von keramischem Material zurück und vermischt Erinnerung und Material zu einer neuen Szenerie. Zilberman Gallery Istanbul, 28. Februar - 22. April 2017.

Mythos and Utopia im Hauptraum der Zilberman Gallery Istanbul in den Mısır Apartmanı ist die sechste Einzelausstellung von Burçak Bingöl. Sie wird dort vom 28. Februar bis zum 29. April 2017 gezeigt.

Der Titel der Schau ist von der Beschreibung Istanbuls in dem Buch Tägliches Leben in Istanbul von Ekrem Işın abgeleitet. Nach Cabinet of Curiosities 2011 und A Carriage Affair 2014 ist Mythos and Utopia das letzte Kapitel einer Ausstellungsreihe der Künstlerin gemeinsam mit der Zilberman Gallery. In diesem Kapitel blickt sie auf die Geschichte der Stadt sowie auf die keramischen Materials zurück und vermischt Erinnerung und Material, um eine neue Szenerie zu konstruieren. Die Künstlerin, die jetzt in Istanbul zu Hause ist, nachdem sie in Ankara und New York gelebt hat, bringt die Stücke der vergangenen Epochen einer Stadt zusammen, die zwischen "dem Mythos des Ostens und der Utopie des Westens" gefangen ist.

Bingöls Interesse für und ihre Erforschung von Geschichte begann mit dem Roman A Carriage Affair von Recaizade Mahmut Ekrem, dessen Titel sie für ihre Ausstellung 2014 übernahm. Dieses Interesse prägt auch das Wesen der Schau Mythos and Utopia. Die Künstlerin zeichnet die Stadt und deren kreative Geschichte nach, um alternative Wege zu finden, sich durch ein neues Denken von Form und Tradition auf sich selbst zu beziehen.

Nachdem sie die Bedeutung des "Machens von Keramik" mit dem Werk Cruise vorangetrieben hat, einer Keramikkopie eines Lastwagens in Originalgröße, ist Bingöl jetzt auf die Idee eines "Nicht-Keramik-Machens" fokussiert und reflektiert auf neue Weise darüber, was in der Vergangenheit in der Region hervorgebracht wurde. Sie appropriiert Fragmente und Formen mit starken lokale Bezügen hinsichtlich der Tradition und des Materials und überträgt sie in ein Netz aus Interaktionen, ein Repertoire an Formen und Bildern.

Mythos and Utopia dekonstruiert die existierenden Beziehungen und Assoziationen, die um die Stadt und die Materialien konstruiert worden sind. Die Ausstellung entwirft eine experimentelle Szenerie, in der sich dekorative Fragmente, Objekte und Zeit überlappen und miteinander verflochten werden. Durch Wiederholung und Zeit beginnen Bild und Objekt einander zu reflektieren. Indem eine ortsspezifische Tonapplikationen einer Iznik-Kachel aus dem Topkapipalast für sich daherkommt und an den Wänden der Galerie wiederaufersteht, traditionelle Keramikformen neue Formen andeuten und annehmen - und Nicht-Formen - entsteht ein einzigartiges Diorama.

Mythos and Utopia zeichnet ein kulturelles Erbe nach. Indem die Schau Relikten folgt, sucht sie nach einem Weg, das Ich zu finden. Sie untersucht Formen und Bilder dadurch, dass sie in das Wesen ihrer Komponenten hineinzoomt, um ein integriertes Ganzes zu schaffen.

Burçak Bingöl (1976, Görele, Türkei).
Lebt in Istanbul

Einige ihrer Einzelpräsentationen: A Carriage Affair (Zilberman Gallery und Art Basel, Hongkong 2014); Feeling the Blanks (New York, 2009); Attention! Fragile (Ankara, 2008). Gruppenausstellungen: ON (Baksı Museum, Bayburt, 2015) und Stay With Me! (Apartment Project, Berlin, 2014).
Als Kuratorin organisierte Ausstellungen am Goethe-Institut Ankara und bei Cda-Projects (jetzt Zilberman Gallery). Werke von ihr befinden sich in den Sammlungen des Metropolitan Art Museum (New York, USA), 21st Century Museum (Kentucky, USA), Baksı Museum (Bayburt,TR) und Salsali Private Museum (Dubai, VAE) sowie in Privatsammlungen in Europa, den USA und dem Nahen und Mittleren Osten.

Zu Mythos and Utopia erscheint ein Katalog mit Texten von Kevin Jones und Ekrem Işın.Für zusätzliche Informationen wenden Sie sich bitte an Serhat Cacekli: serhat@zilbermangallery.com

 > SöyleÅŸi | Conversation: Işın Önol, Burçak Bingöl


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